Wie die Kreditkarte zum Fußball kam

Dienstag den 7.08.2018

Werbung für Kreditkarten hat hierzulande eher Seltenheitswert. Ab und an werden Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften geschaltet. Hier und da blinken online Werbebanner auf. Doch in der Regel halten sich die Kreditkartenunternehmen vornehm zurück. Im asiatischen Raum kennt man diese Schüchternheit nicht. Da wird geklotzt – wie das ungewöhnliche Sponsoring der Kreditkarte von Union Pay International beweist.

Münzwurf per Kreditkarte

Im Rahmen des International Champions Cup (ICC) Fußballturniers, an dem unter anderem auch Bayern München und Borussia Dortmund teilnehmen, hat sich der chinesische Kreditdienstleister einen exklusiven Werbeauftritt gesichert. Die Kreditkarte des Unternehmens wurde beim Spiel FC Arsenal London gegen Paris Saint-Germain für den Münzwurf genutzt.

Da die Frage, ob die Kapitäne der Mannschaften Kopf oder Zahl (Head or Tail) wünschen, Tradition hat, wurden die beiden Begriffe auf die Kreditkarte gedruckt. Nachdem die Entscheidung stand, warf nicht der Schiedsrichter, sondern der Verantwortliche des Kreditkartenunternehmens das Stückchen Plastik – werbewirksam im Fernsehen. Es dauert nur ein paar Minuten und der Vorgang wurde eifrig in den sozialen Netzwerken diskutiert.

Kreditkartenunternehmen als Sponsoren

Dass Kreditkartenfirmen als Sponsor auftreten, ist keine Neuheit. Bislang beschränkte sich die Gegenleistung aber weitgehend auf Werbebanner oder den Umstand, dass im Rahmen einer Veranstaltung nur mit einer bestimmten Kreditkarte bezahlt werden kann. Visa zum Beispiel ist regelmäßig Sponsor der Olympischen Spiele. Wer zu den Winter- und Sommerspielen im offiziellen Shop einkaufen möchte, muss dazu die Daten einer Visa-Kreditkarte zur Hand haben.

Mit der Aktion beim Fußballspiel wurde eindrucksvoll bewiesen, welche weiteren Möglichkeiten bestehen, für eine Kreditkarte zu werben. Ob sich ein solch medienwirksames Szenario künftig wiederholen könnte? Vielleicht. Bewertet wird diese ganz spezielle Form der Werbung übrigens recht unterschiedlich. Kritiker sehen im Kreditkarten-Münzwurf die Bestätigung, dass es im Fußball inzwischen mehr um Geld als um den eigentlichen Sport geht.

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