Kreditkarten mit Funkchip gut verpacken
Freitag den 9.02.2018Technische Neuerungen bringen in der Regel Vorteile mit sich, haben bisweilen aber auch ihre Tücken. Das gilt zum Beispiel für die Funkchips, mit denen Kreditkarten inzwischen versehen werden. Sie erlauben es, im Vorbeigehen zu bezahlen, ohne Geheimzahl oder Unterschrift. Nur leider lassen sich auch die Daten der Kreditkarte im Vorbeigehen auslesen – und das machen sich Kriminelle zunutze.
Smartphones schnüffeln nach Daten
Das Problem ist bekannt. Zumal sich immer öfter Verbraucher beschweren, dass auf ihrer Kreditkartenabrechnung Käufe stehen, die sie nie getätigt haben. Viele wurden Opfer sogenannter „Schnüffel-Software“, die einfach nur auf ein Smartphone installiert wird. Kommt man damit nah genug an eine Mastercard, Visa oder auch American Express mit Funkchip heran, können die Kreditkartendaten ausspioniert werden.
Die Frage ist, wie nah muss ein Täter an die Kreditkarte kommen. „Tests haben ergeben, dass das Auslesen auf bis zu 17 Zentimeter möglich ist“, so der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Niederrhein, Wilhelm Bommann. Das passiert ganz schnell und ohne, dass man es bemerkt, etwa an der Kasse im Supermarkt, auf der Rolltreppe oder im Gedränge auf dem Wochenmarkt.
Hüllen schützen die Kreditkarte
Davor kann man sich schützen, indem man die Kreditkarte ordentlich einpackt. Es gibt spezielle Schutzhüllen, die den Funkchip abschirmen. Sie kosten nicht die Welt, sind einfach anzuwenden und passen ins Portemonnaie. Oder man kauft gleich eine Geldbörse, in denen die Karten – das gilt auch für Girokarten und Co. – durch Folieneinlagen gesichert sind. Das ist dann teurer, aber etwas hübscher.
Gedanken darüber sollte man sich auf jeden Fall machen. Denn, davon geht der Handelsverband Niederrhein aus: Kontaktlos bezahlen wird sich immer mehr verbreiten und inzwischen werden neue Kreditkarten allesamt mit Funkchip ausgestattet. Die Investition in ein wenig mehr Schutz ist somit auch eine Investition in die Zukunft.
Die Kreditkarte sperren lassen
Ob und in welchem Umfang die Täter etwas mit den Daten anfangen können, ist schwer zu sagen. Die Gefahr besteht vor allem dann, wenn die Kreditkarteninformationen online genutzt werden, auf Seiten, die keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen, allen voran Secure-3D, unterstützen. Wenn unbekannte Transaktionen auf der Kreditkarten-Rechnung oder im Online-Banking zu sehen sind, gilt: Sofort die Bank informieren und die Karte sperren lassen.